So, 23.3., 11 Uhr

Johann Strauss und (seine) Zeitgenossinnen

Die Unterhaltungsmusik der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert war immer hochaktuell. Das heutige Programm zeigt, wie viele Zeitgenossinnen in Österreich die Formate der Tanzmusik als zeitgemäße Kompositionsform entdeckt haben.

Ticketpreis: € 29 pro Person, ermäßigt € 23
Tickets: erhältlich über unseren Onlineshop, Restkarten an der Abendkassa. Mit Ihrem Ticket haben Sie auch die Möglichkeit, die Ausstellung von 10 bis 11 Uhr zu besichtigen.

Seit dem Start der Forschung zu Johann Strauss’ Zeitgenossinnen ist viel passiert: Auf das fulminante Neujahrskonzert der Komponistinnen am 1. Jänner 2024 folgten Einladungen ins Radiokulturhaus, nach Salzburg und fast schon in alle Welt!

Wie bei dem berühmten Vorbild, dem Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker, alljährlich neue Werke entdeckt und ins Programm aufgenommen werden, wächst auch dieses Programm von Mal zu Mal: Entdeckungen aus europäischen Archiven, aus der Wienbibliothek im Rathaus und der Österreichischen Nationalbibliothek sind verborgene Schätze, die nur darauf warten, aufgeführt zu werden!

Es sind Hymnen an die Frauen wie Die Frauen von Wien sind so unsagbar schön, rhetorische Fragen wie Fräulein, bitte, sind Sie musikalisch? und ein wenig anzügliche Titel wie Die Frivole. Stücke wie ein Frauen-Emanzipations-Marsch oder die Walzerfolge Freie Gedanken zeigen: Die Komponistinnen, die ihre Kapellen selbst leiteten, waren beim Publikum beliebt, bei den Verlegern begehrt und konnten die unsäglichen Bemerkungen der zeitgenössischen Rezensenten über die „Hausfrau-Taktschlägerin“ und die Abschätzigkeit über die weiblichen Gesten, „die ans Komische grenzen“, lässig wegstecken. Die Auswahl an sexistischen Kommentaren ist groß: „Eine musikalische Gurli setzt sich ganz unbefangen mit diesem Instrument vor uns nieder. Noch mehr: Ihre schwellenden Lippen drücken das ‚Mundloch‘ der Flöte zärtlich an sich“ und so weiter …

Der Entdecker-Blick auf die „Hidden Figures“ der Unterhaltungsmusik verlangt jedoch dringend nach der Erweiterung in die Gegenwart. Die Unterhaltungsmusik der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert war immer hochaktuell.

So ist auch das Programm dieses Konzerts ein Spiegel der zeitgenössischen Musikkunst: Walzer, Tangos, Ragtimes und Märsche von Violeta Dinescu, Elfi Aichinger, Johanna Doderer und einigen anderen zeigen, wie viele Zeitgenossinnen in Österreich die Formate der Tanzmusik als zeitgemäße Kompositionsform entdeckt haben!

Mitwirkende:
Violine: Anaïs Tamisier, Marianna Oczkowska
Violoncello: Ursula Erhart-Schwertmann
Kontrabass: Goran Kostić
Klavier: Jan Satler
Arrangement und musikalische Leitung: Ursula Erhart-Schwertmann
Moderation: Irene Suchy

So, 23.3.

11 Uhr

Veranstaltung TM

Johann Strauss – Die Ausstellung

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